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Die Pistole P8 ist seit den 1990er-Jahren die Standard-Dienstpistole der Bundeswehr. Entwickelt von Heckler & Koch, löste sie die Walther P1 ab und ist heute in nahezu allen Teilstreitkräften im Einsatz. Sie gilt als zuverlässige und sichere Kurzwaffe für den militärischen Einsatz.

Geschichte und Entwicklung

Die P8 wurde in den 1990er-Jahren speziell nach den Anforderungen der Bundeswehr entwickelt und basiert konstruktiv auf der erfolgreichen USP-Plattform von Heckler & Koch. 1994 begann die Einführung als Nachfolger der Walther P1. Charakteristisch sind einige bundeswehrspezifische Anpassungen, wie das transparente, besonders staubgeschützte Magazin und eine spezielle Anordnung des Sicherungs- und Entspannhebels.

Technische Merkmale

  • Kaliber: 9 mm x 19 (9 mm Luger/Parabellum)
  • Magazinkapazität: 15 Patronen
  • Gewicht: ca. 770 g (ohne Magazin), ca. 985 g (geladen)
  • Lauflänge: 108 mm
  • Gesamtlänge: 194 mm
  • Abzug: Single Action/Double Action (SA/DA)
  • Abzugskraft: ca. 24 N (SA), 55 N (DA)
  • Funktionsprinzip: Rückstoßlader mit starr verriegeltem Verschluss
  • Visierung: Offenes Balkenvisier mit Kontrastpunkten
  • Visierlinie: 158 mm
  • Material: Griffstück aus Polyamid mit Glasfaserverstärkung, Verschluss und Lauf aus Stahl
  • Besonderheiten: Transparente Magazinanzeige, spezielle Sicherungs- und Entspannfunktion, Lauf mit Zügen und Feldern statt Polygonprofil

Bedienung und Sicherheit

Die P8 verfügt über mehrere Sicherheitsmechanismen:

  • Manuelle Sicherung: Beidseitig bedienbar, verhindert unbeabsichtigtes Abfeuern.
  • Entspannfunktion: Der Hammer kann sicher und kontrolliert entspannt werden.
  • Schlagbolzensicherung: Der Schlagbolzen wird nur bei deaktivierten Sicherungen ausgelöst.
  • Fallrast: Blockiert den Hammer bei Sturz oder unsachgemäßer Handhabung.

Die Pistole lässt sich ohne Werkzeug in ihre Hauptbaugruppen zerlegen und ist für Rechts- und Linksschützen gleichermaßen geeignet.

Einsatzprofil

  • Verwendung: Als Seitenwaffe/Sekundärwaffe für Nahkampf, Selbstverteidigung und Wachdienst.
  • Zielgruppe: Führungspersonal, Sanitäter, MG-Schützen, Scharfschützen und Wachpersonal.
  • Kampfentfernung: Effektiv bis 50 Meter.

Zubehör

Zur P8 gehören:

  • Reservemagazin mit Magazintasche
  • Pistolentasche
  • Waffenreinigungsgerät
  • Laser-Licht-Modul (LLM01)

 

Aktuelle Entwicklung

Die P8 wird voraussichtlich in den kommenden Jahren durch eine neue Generation von Dienstpistolen ersetzt, da die Bundeswehr im Rahmen des Projekts „Pistole querschnittlich“ bereits Nachfolgemodelle testet.

Fazit

Die Pistole P8 ist eine bewährte, sichere und vielseitige Dienstpistole, die seit über 30 Jahren die Standardwaffe der Bundeswehr darstellt. Ihre Zuverlässigkeit, einfache Handhabung und robuste Bauweise machen sie zu einem wichtigen Bestandteil der persönlichen Ausrüstung deutscher Soldatinnen und Soldaten.

Weiterführende Links:

Quellenangaben