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Das Marine-Ehrenmal Laboe ist eine der bekanntesten Gedenkstätten Norddeutschlands und ein bedeutendes Mahnmal an der Ostseeküste bei Kiel. Es wurde zwischen 1927 und 1936 errichtet und ist heute sowohl Erinnerungsort für die auf See gebliebenen Seeleute aller Nationen als auch ein Symbol für den Wunsch nach friedlicher Schifffahrt auf freien Meeren.

Geschichte und Bedeutung

Ursprünglich wurde das Ehrenmal als Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Kaiserlichen Marine gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gedenken auf die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Kriegsmarine ausgeweitet. Seit der Übernahme durch den Deutschen Marinebund am 30. Mai 1954 ist das Marine-Ehrenmal eine internationale Gedenkstätte, die an alle auf See gebliebenen Seeleute erinnert – unabhängig von ihrer Nationalität – und für eine friedliche Seefahrt mahnt.

Nach dem Krieg stand das Ehrenmal kurzzeitig unter britischer Verwaltung. Die Alliierten entschieden sich jedoch gegen eine Zerstörung, da das Denkmal nicht der Kriegsverherrlichung, sondern dem persönlichen Gedenken diente. 1954 erhielt das Ehrenmal eine neue Widmung: „Dem Gedenken aller toten deutschen Seefahrer beider Weltkriege und unserer toten Gegner.“

Architektur und Anlage

Das auffälligste Merkmal ist der 72 Meter hohe Turm, dessen Form an eine stilisierte Flamme erinnert und der als weithin sichtbares Wahrzeichen der Kieler Förde gilt. Die Aussichtsplattform befindet sich 85 Meter über dem Meeresspiegel und bietet einen beeindruckenden Rundblick über die Ostsee, Laboe, Kiel und die Probstei.

Zur Anlage gehören außerdem:

  • Ein 7.000 Quadratmeter großer, mit Wesersandstein belegter Ehrenhof
  • Eine historische Ausstellungshalle mit Exponaten und Schiffsmodellen zur deutschen Marinegeschichte
  • Eine feierlich gestaltete unterirdische Gedenkhalle

Direkt am Strand vor dem Ehrenmal liegt das Museums-U-Boot U 995, das als technisches Museum besichtigt werden kann und die Anlage zu einem beliebten Ausflugsziel macht.

Besucher und heutige Rolle

Seit der Wiedereröffnung 1954 haben über 14 Millionen Menschen das Marine-Ehrenmal besucht. Jährlich kommen mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher nach Laboe, um der gefallenen Seeleute zu gedenken, die Geschichte der Marine zu erleben und die Aussicht zu genießen. Das Ehrenmal ist heute auch offizieller Gedenkort der Bundeswehr für alle auf See verstorbenen Marineangehörigen.

Erhalt und aktuelle Herausforderungen

Zwischen 1993 und 1998 wurde das Ehrenmal umfassend saniert, um Witterungsschäden zu beheben. Die Finanzierung erfolgte überwiegend durch Eintrittsgelder und Spenden. Auch heute ist der Erhalt des Bauwerks eine Aufgabe, die immer wieder neue Investitionen erfordert.

Das Marine-Ehrenmal Laboe bleibt ein Ort des Erinnerns, der Mahnung und der Begegnung – und ein markantes Wahrzeichen an der deutschen Ostseeküste.