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Das Waffensystem Roland ist ein in den 1970er-Jahren in deutsch-französischer Kooperation entwickeltes, allwetterfähiges, autonomes und ECM-resistentes Flugabwehrraketensystem zur Bekämpfung tief- und tiefstfliegender Luftfahrzeuge.

Einsatz

In der Bundeswehr wurde das Flugabwehr-System in unterschiedlichen Versionen unter der Materialverantwortung des Heeres von allen drei Teilstreitkräften genutzt: im Heer ab 1981 als Flugabwehrraketenpanzer (FlaRakPz, auch: FRP) auf dem modifizierten Fahrgestell des Schützenpanzers Marder, in der Luftwaffe und Marine ab 1987 mit einem Sonderaufbau (SARO) auf Lkw 15 t mil gl KAT I A1 (8×8) als FlaRakRad (auch FRR) und ab 1994 mit einem leichteren, luftverladbaren Aufbau auf Lkw 7t mil gl 6×6 als FlaRakRad lvb. Insgesamt wurden 143 FlaRakPz (incl. drei Erp/TrVsuMuster) und 115 FlaRakRad (incl. der zehn später auf FRR lvb umgerüsteten FRR) beschafft.

Bei Luftwaffe und Marine gehörte zum Umfang des Waffensystems Roland ein Flugabwehrgefechtsstand Roland (FGR) auf Lkw 15t mil gl 8×8, von dem insgesamt 21 eingesetzt wurden.

Die ersten FlaRakPz wurden für Erprobungen, Truppenversuche und Beginn der Ausbildung ab 1979 vom Flugabwehrlehrbataillon 610 und der Heeresflugabwehrschule in Rendsburg sowie an der STTR 1/FSHT in Eschweiler eingesetzt.

Verbände der Heeresflugabwehrtruppe:

  • Flugabwehrregiment 100 in Wuppertal,
  • Flugabwehrregiment 200 in München,
  • Flugabwehrregiment 300 in Marburg.

Als erster Roland-Verband der Luftwaffe wurde die Flugabwehrraketengruppe 42 (FlaRakGrp 42) am 1. April 1987 in Schöneck (Hessen) aufgestellt, die in der Folgezeit auch Pilotaufgaben bei der Einführung des Roland-Systems in die Luftwaffe bei den FlaRakGrp 41 in Wangerland und FlaRakGrp 43 in Leipheim sowie in die Marine bei den Flugabwehrstaffeln des Marinefliegergeschwaders (MFG) 1 in Jagel, des MFG 2 in Tarp und des MFG 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz übernahm.

Im Zuge der Strukturveränderungen der Bundeswehr wurden ab Ende der 1990er-Jahre in allen TSK, beginnend bei der Marine, Einheiten aufgelöst, die Waffensysteme außer Dienst gestellt und teilweise langzeitgelagert. Die letzten Systeme wurden Ende 2005 aus der Nutzung genommen.

Nach den Führungs- und Einsatzgrundsätzen der Heeresflugabwehrtruppe schützten die FlaRakPz Roland Truppen, deren Einrichtungen und wichtige Anlagen gegen Aufklärung und Angriffe aus der Luft, häufig im Zusammenwirken mit dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard. Sie waren nicht in das Luftverteidigungssystem der NATO integriert, unterlagen hinsichtlich der Fla-Kampfführung jedoch den Regelungen und Weisungen der Alliierten Taktischen Luftflotten (ATAF).

Laut Einsatzbeschreibung der Luftwaffe sollte das Waffensystem Roland folgenden Zweck erfüllen: Das WaSys Roland hat als taktische Feuereinheit der FlaRakGrp Roland den Auftrag, die ihr zugewiesenen Objekte vor Luftangriffen oder Luftaufklärung aus sehr tiefen, tiefen und mittleren Höhen zu jeder Tages- und Nachtzeit und unter allen Wetterbedingungen zu schützen.

Damit war die Hauptaufgabe der FlaRakRad der Schutz wichtiger Einrichtungen, wie Fliegerhorste der Luftwaffe und der Marineflieger. Einen besonderen Einsatzauftrag hatte die FlaRakGrp 42 mit dem Schutz US-amerikanischer Basen im Rahmen des Roland-Patriot-Abkommens von 1983. Nach der Auflösung der FlaRak-Gürtel waren die FlaRakRad Roland der Luftwaffe zusammen mit den Waffensystemen Patriot und HAWK bis 2005 Teil der FlaRak-Cluster und so ein Hauptanteil der bodengebundenen Flugabwehr der Bundeswehr.

Entstehungsgeschichte

Die Entwicklung des Waffensystems Roland begann als bilaterales Technologie-Vorhaben in Umsetzung der im Elysée-Vertrag von 1963 vereinbarten militärischen Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich mit einem Regierungsvertrag vom Oktober 1964. Industrieseitig bildeten die deutsche Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) GmbH in Ottobrunn und die französische Aérospatiale S.A. in Chatillon die gemeinsame Managementfirma Euromissile G.I.E. in Fontenay-aux-Roses, die als Generalunternehmer Vertragspartner der beiden Länder wurde. Amtsseitig wurden auf der Ebene der Verteidigungsministerien ein Direktions- und Lenkungsausschuß gebildet und als ausführende, koordinierende Behörde 1969 das Bureau de Programmes Franco-Allemand (BPFA) in Rueil-Malmaison aufgestellt.

Die Entwicklung bis zur Serienreife des Waffensystems war jedoch wegen der Komplexität des Systems zeitraubender und kostspieliger als ursprünglich geplant, insbesondere als nach umfangreichen bi- und trilateralen Erprobungskampagnen zahlreiche Modifikationen zur Härtung gegen elektronische Störmaßnahmen eingeführt wurden. Besondere Maßnahmen waren auch bei der Herstellung der Versorgbarkeit, der Bereitstellung von Instandsetzungsausstattungen, Mess- und Prüfmittel sowie der Verfügbarkeit von Ausbildungsgeräten und Simulatoren erforderlich. Nach der Erklärung der Eignung des FlaRakPz für den taktischen Einsatz erfolgte die Ausstattung der Heeresverbände ab 1981 parallel zur Restentwicklung und Einführung logistischer Anteile. Für Luftwaffe und Marine wurde das Waffensystem in einem Shelter integriert, jedoch musste zunächst auf die Einführung nach Priorisierungen einer Rüstungsklausur verzichtet werden. Die Einführung der FlaRakRad konnte erst ab 1987 realisiert werden, nachdem mit den USA 1983 eine kooperative Beschaffung von Waffensystemen Patriot und Roland vereinbart worden war. Dieser deutsch/US-amerikanische Vertrag war auch die Grundlage für die Entwicklung des Flugabwehrgefechtsstand Roland (FGR), der 1988 eingeführt wurde.

1984 begannen erste Arbeiten zur Definition und Entwicklung einer Kampfwertsteigerung (KWS) mit den Schwerpunkten der Einführung eines Infrarot-/Laser-Visiers, einer verbesserten System-Logik und eines leistungsgesteigerten Flugkörpers. Als 1992 jedoch nach den sicherheitspolitischen Veränderungen erkennbar wurde, dass die Beschaffung aller KWS-Anteile nicht finanzierbar sein würde, wurde das Vorhaben auf eine Nutzungsdauerverlängerung (NDV) reduziert.

Im Frühjahr 1991 konnte eine Verlegung von FlaRakRad der FlaRakGrp 42 in die Türkei zum Schutz dortiger NATO-Basen nur unter großen Schwierigkeiten erfolgen. Dies führte zur kurzfristigen Entwicklung eines in Transall C-160 transportierbaren Sonderaufbaus (FlaRakRad lvb), der ab 1994 durch Umrüstung vorhandener FRR eingeführt wurde.

Wegen der veränderten Bedrohungslage, der sich abzeichnenden neuen Einsatzprioritäten der Bundeswehr und der daraus resultierenden Strukturveränderungen wurden jedoch auch die NDV-Maßnahmen bis zur Ausphasung der Systeme bei den drei Teilstreitkräften ab 2002 nur teilweise realisiert. Während die Roland-Waffensysteme der Luftwaffe 2003 im Vorgriff auf das noch in der Entwicklung befindliche Medium Extended Air Defense System (MEADS) außer Dienst gestellt wurden, endete 2005 die Nutzung des Waffensystems Roland auch im Heer.

Lenkflugkörper

Für das Waffensystem Roland wurden verschiedene Lenkflugkörper (LFK) entwickelt: Der LFK Roland-1 war die Klarwetterversion (ohne Peilsender) und wurde nicht in die Bundeswehr eingeführt. Der LFK Roland-2 und die leistungsgesteigerte Version Roland-3 sind als Allwetterversionen mit Peilsendern ausgestattet. Für Ausbildungs- und Erprobungszwecke gab es einen LFK Roland-2 mit Blitzlichtladung anstelle des Gefechtskopfes, der nur für das Heer beschafft worden war. Der Gefechtskopf ist mit einem Annäherungs- und Aufschlagzünder ausgestattet; der Annäherungszünder kann vor dem Start des Flugkörpers ausgeschaltet werden. Die technologische Besonderheit ist das Lenkverfahren durch Strahlablenkung statt der üblichen Flugkörperlenkung durch aerodynamisch wirkende Stellflächen. Die Flugkörper haben Feststoff-Start- und Marschtriebwerke, sind wartungsfrei, langzeitlagerfähig und werden ohne weitere Vorbereitungen aus den Start- und Lagerbehältern gestartet. Durch Überwachung und Auswertung aller Schießvorhaben konnte eine technische Verfügbarkeit von fast 98 % nachgewiesen werden.

KenngrößeRoland-2Roland-3
Länge:2,70 m2,70 m
Durchmesser (mit Startrohr):0,27 m0,27 m
Startmasse:65 kg77 kg
Gefechtskopfgewicht:6 kg8,9 kg
Geschwindigkeit (konstant über die Flugzeit):500 m/s675 m/s
Reichweite:6.300 m8.000 m
Höhenreichweite:3.000 m5.000 m

Waffensystem

Das System besteht im Wesentlichen aus dem um 360° drehbaren Turm und den seitlichen, parallel zur Fahrzeuglängsachse liegenden Magazinen. Am Turm befestigt sind das Suchradar zur Überwachung des Luftraumes mit einer Aufklärungsreichweite von 16.000 m und einer Aufklärungshöhe von 3.000 m, das Folgeradar für die Erfassung und Verfolgung des Flugziels bis 16.000 m Reichweite sowie die Werfer, an denen die Flugkörper in Startrohren aufgehängt sind und von denen aus der Start erfolgt.

Ist ein oder sind beide LFK abgefeuert, wird der Turm auf Betätigen des Drucktasters „Laden“ automatisch wieder in Ladeposition gefahren und verriegelt. Daraufhin öffnen sich die Magazindeckel, damit die sich absenkenden Ladearme jeweils einen neuen LFK aus dem Trommelmagazin entnehmen können. Durch „Munitionsfühler“ (Magnetfühler) an den Werfern kann die Waffenanlage feststellen, ob und welches Startrohr vor dem Ladevorgang abgeworfen werden muss. Aus der technisch ungünstigsten Position dauert das Nachladen maximal 12 s. Während dieses Vorganges ist das Waffensystem nicht kampffähig.

Die Stromversorgung erfolgt durch eine EVA (EnergieVersorgungsAnlage) in Form eines Vierzylinder-Dieselmotors. Der angeflanschte Drehstromgenerator liefert die benötigte Grundspannung, die von einem Gleich- und einem Wechselrichter in die Bordnetzspannung umgewandelt wird. Im „Verteiler-Turm“ sowie in der „Verteiler-Wanne“ werden die Endverbraucher angesteuert. Da der Turm um 360° drehbar ist, werden Signale und Strom über im Boden der Bühne liegende Schleifringe übertragen.

Das System kennt vier aufeinander aufbauende Betriebszustände:

BetriebszustandBeschreibungZeit
1. GrundzustandTurm, Richteinheit und Antennen in Ruhestellung verriegelt.
Stromversorgung aus
3 min
2. ÜberwachungStromversorgung ein, Suchradar aufgeklappt und in Betrieb.15 s
3. BereitschaftLadearme in 90°-Position, FR-Antenne aufgeklappt und verriegelt,
Hydraulikdruck Wanne aufgebaut
16 s
4. Bekämpfungwie 3, zusätzlich Visierklappe des optischen Visiers
geöffnet, Turm und Richtanlage sind entriegelt.
2 s

Die angegebenen Zeiten geben an, wie lange es dauert, um aus dem angegebenen Zustand den nächsten Betriebszustand zu erreichen.

Betriebsarten und Zielbekämpfung


Roland kennt drei Betriebsarten:

  • Optisch:

Der gesamte Bekämpfungsablauf liegt in der Hand des Richtkanoniers. Er erfasst das Ziel optisch, führt die Waffenrichtanlage nach, löst den Start nach Feuerfreigabe durch den Kommandanten aus und leitet den LFK auf Sicht in das Ziel.

  • Radar:

Identifizierung der abgefragten Freundkennung durch Sekundärradar. Ziele werden durch das Folgeradar erfasst und automatisch nachgerichtet. Start erfolgt durch Kommandant. Zielführung durch das Folgeradar.

  • Mischbetrieb:

Eine Kombination der obigen beiden Methoden.

Der Richtkanonier kann den Bekämpfungsablauf bei zugeschaltetem Folgeradar und erfasstem Ziel jederzeit durch den sogenannten Visier-Radar-Knopf an das Folgeradar übergeben. Ein Wechsel zwischen den beiden Betriebsarten „Optisch“ und „Radar“ (Mischbetrieb) ist auch während der Flugphase des LFK möglich und je nach Situation sogar gewollt. Dem Kommandanten obliegt dann mit seinem Pedal (treten = Feuerfreigabe; entlasten = Scharfmachen des Gefechtskopfes) das „Scharfmachen“ des Lenkflugkörpers in allen drei Betriebsarten.

Besonders die Möglichkeit der rein optischen Kampfführung macht das System unter Luftfahrzeugbesatzungen gefürchtet, da vom System keinerlei Abstrahlung erfolgt und so keine Möglichkeit besteht, das System bereits vor dem Start des LFK zu orten. Weiterhin macht die rein manuelle Steuerung des LFK durch den Richtkanonier das System weniger anfällig gegen manche ECM-Maßnahmen.

Erwähnenswert ist die Möglichkeit der „Neutralisation“ des LFK während der gesamten Flugphase (beispielsweise, um eine Gefährdung eigener LFZ zu verhindern). Durch Drücken des Neutralisationsknopfes explodieren kleine Sprengladungen an den Flügeln des LFK und reißen dessen Außenhülle auf. Durch den daraus resultierenden unkontrollierten Treibstoffabbrand und entstehenden Druckverlust im Staurohr des LFK sichert sich der Gefechtskopf wieder und der LFK stürzt ab.

Ein Führungsgefechtsstand Roland (FGR) kann für einen Verbund von Waffensystemen die Luftraumüberwachung übernehmen. Die Reichweite seines Radars liegt bei 60.000 m. Der sich daraus ergebende Vorteil ist, dass lediglich eine einzige ortbare Radarquelle aktiv ist. Die Übermittlung des Luftbildes an die einzelnen Systeme erfolgt gewöhnlich über Funk. Bei Ausfall des FGR kämpfen die einzelnen Einheiten autonom weiter.

Technische Daten


KenngrößeHeerLuftwaffe
Marine
Bezeichnung:FRPFRR
Masse:35.000 kg27.300 kg
Länge:7,13 m9,85 m
Breite:3,24 m2,90 m
Höhe im Grundzustand (fahrbereit):12,92 m3,96 m
Höhe im Bereitschaftszustand:24,63 m5,7 m
Panzerung:janein3
Besatzung:33
Kampfbeladung LFK:2+82+8
Motorleistung:441 kW236 kW
Höchstgeschwindigkeit:70 km/h90 km/h
Tankinhalt:650 l400 l
Operationsreichweite:4500 km800 km
Wattiefe:1,5 m1,2 m
Ausstattung:Nebelmittelwurfanlage,
Kommandantensichtmittel
Nebelmittelwurfanlage
Zusatzausrüstung:HandwaffenHandwaffen

  • 1) im Grundzustand mit eingeklappter Suchradar-Antenne
  • 2) im Bereitschaftszustand Überwachen/Bekämpfung: Suchradar-Antenne aufgeklappt
  • 3) nachrüstbar
  • 4) Straßenreichweite

Die Energieversorgung wird beim FRK durch ein in der Wanne des Panzers eingebautes Aggregat sichergestellt. Das FRR führt hierzu hinter dem SARO die 1400 kg schwere Energieversorgungsanlage EVA mit.

SARO


Als Sonderaufbau Roland bezeichnet man den Kofferaufbau, in dem in der Ausführung FRR das eigentliche Waffensystem untergebracht ist. Der vollklimatisierte SARO besitzt einen ABC-Vollschutz und eine Schalldämmung von 79 dbA.

Das Auf- oder Absetzen des SaRo auf den LKW wird manuell mittels zweier mitgeführter, seitlich anzubringender Absetzvorrichtungen durchgeführt.

KenngrößeDaten
Länge:4,7 m
Breite:2,84 m
Höhe:1,7 m
Gewicht:ohne WaSys: 2.100 kg mit WaSys: 10.500 kg

Flugabwehrgefechtsstand Roland (FGR)

Der Flugabwehrgefechtsstand Roland (FGR) ist ein autonomes, mobiles Führungssystem mit integriertem Rundsuchradar auf Lkw 15 t gl MAN. Er dient der Luftraumüberwachung sowie der Einsatzführung eines Verbundes von Flugabwehrwaffen. Ein FGR kann per Datenübertragung (Funk/Draht) bis zu 10 FRR führen; weitere 30 Flugabwehr-Waffensysteme, z. B. Trupps, die mit LFK Stinger ausgestattet sind, können angeschlossen werden.

KenngrößeDaten
Radargerät:2D-Puls-Doppler-Radar
Erfassungsbereich:Reichweite: 60 km Höhenabdeckung: 6000 m
Zielspuren:127, davon 50 geführt
max. Antennenhöhe:12 m
Auf-/Abbauzeit:ca. 15 Minuten
Besatzung :3
Fahrzeug :Lkw 15 t mil gl 8x8 MAN
Länge:11,3 m
Breite:2,9 m
Höhe:3,96 m
Gesamtgewicht:28,5 t
Stromversorgung:integriertes SEA 38kVA

Ausbildung


Die Ausbildung am Waffensystem Roland wurde in allen Bereichen konsequent mit Hilfe von Simulatoren durchgeführt. Für die Schulung von Richtkanonieren und Kommandanten in der Bedienerschulung, in der Schulung und im In-Übung-Halten der Kampfbesatzung und in der Vorbereitung auf das Schießen stand der Übungskampfraum als rechnergestützte Nachbildung der Waffenanlage in allen TSK zur Verfügung. Im Heer gab es Flugzielsimulatoren, die an FlaRakPz angeschlossen wurden und die dem System simulierte Flugzieldaten und -signale einspielten. Für die Ausbildung des Instandsetzungspersonals gab es in den Fachrichtungen WHE (Waffen, Hydraulik, Elektrik) und Elektronik sog. AAI (Ausbildungsausstattung Instandsetzung), bei denen Originalbaugruppen und Anlagen in aufgelöster Bauweise in Gestellen angeordnet waren. Über ein Rechnerpult konnte der Ausbilder Fehler und Ausfälle programmieren, sodass eine intensive Schulung in Fehlersuche und -beseitigung auch im Hörsaalrahmen möglich war.

Verwendung in anderen Armeen

Das Flugabwehrsystem Roland war und ist bei vielen Streitkräften im Einsatz.

Die französische Armee hat ab 1978 etwa 180 Waffensysteme Roland I (Klarwetterversion, ohne Folgeradar) und Roland II (Allwetterversion) auf dem Fahrgestell des AMX-30 eingeführt. In späteren Jahren wurden die meisten Roland-I-Systeme im Rahmen von Exportvereinbarungen gegen Roland-II-Systeme ausgetauscht. Ab etwa 1994 wurden einige Roland II in die luftverladbare Version CAROL (Cabine aérotransportable Roland) umgesetzt, die einen leichten Sattelauflieger von ACMAT nutzte.

Die US Army beteiligte sich ab 1974 als dritter Partner des bis dahin bilateralen Vorhabens an der Erprobung und Weiterentwicklung des Systems und plante die Einführung nach mehreren Vergleichserprobungen mit anderen FlaRak-Systemen in einer Kabine auf einem modifizierten Fahrgestell auf Basis der Panzerhaubitze M109.

Nach Schwierigkeiten bei der Lizenzfertigung und Überschreitung des vorgegebenen Kostenrahmens wurde die Beschaffung jedoch 1981 vorzeitig beendet. Die bis dahin gefertigten 27 Waffensysteme des US-Roland (US-Bezeichnung MIM-115/XMIM-115A) wurden auf modifizierte 5-t-Lkw M812 A1 umgesetzt. Mit diesen Systemen wurde ein Bataillon der New Mexico National Guard (5/200th Bn ADA) ausgestattet, das als aktives Element der US-Rapid Deployment Force bis 1988 an weltweiten Operationen und Übungen der US-Army teilnahm.

Nutzer

Argentinien: 4 ACMAT

Brasilien: 4 Marder

Deutschland: 115 MAN, 143 Marder. 2005 ausgemustert.

Frankreich: Ca. 180 AMX-30R

Irak: 100 MAN, 13 AMX-30R

Katar: 3 AMX-30R, 6 ACMAT

Nigeria: 16 AMX-30R

Slowenien:

Spanien: 18 AMX-30R

Venezuela: 6 ACMAT

Vereinigte Staaten: 27 M 812A1

Weiterführende Links:

Quellenangabe