Zum Hauptinhalt springen

 

NH90

NH90 der Heeresflieger
Typ:Taktischer Mehrzweckhubschrauber
Entwurfsland: Deutschland
 Frankreich
 Italien
 Niederlande
Hersteller:NH Industries
Erstflug:18. Dezember 1995
Indienststellung:2006
Produktionszeit:Seit 2001 in Serienproduktion
Stückzahl:383 (Stand: Juni 2019)

Der NH90 (NATO-Helicopter 90) ist ein mittelschwerer militärischer Transporthubschrauber der 10-Tonnen-Klasse von NHIndustries. Er soll in vielen europäischen Mitgliedsstaaten der NATO – und darüber hinaus in weiteren Ländern – das Rückgrat der Hubschrauberflotte bilden. Mit seinen 23 Varianten und bislang 529 fest bestellten Maschinen für 14 Kundenstaaten weltweit stellt der NH90 das größte jemals in der Europäischen Union aufgelegte Militärhubschrauberprogramm dar. Der NH90 ist der erste Serienhubschrauber überhaupt, der über ein elektronisches Flugsteuerungssystem (englisch Fly-by-wire) gesteuert wird.[1] Infolge einer Vielzahl von technischen Mängeln sind selbst über 20 Jahre nach dem Erstflug die überwiegende Anzahl der bisher ausgelieferten Maschinen nicht voll einsatzbereit.

Geschichte

Entwicklung

Erste Konzepte für einen Transporthubschrauber in der Gewichtsklasse von 9 bis 13 Tonnen wurden bereits in den 1980er Jahren innerhalb der NATO bei der NATO Industrial Advisory Group entwickelt. Zu einer gemeinsamen Realisierung durch die NATO-Staaten kam es jedoch nicht. Dazu waren die Forderungen und Interessen der einzelnen Staaten zu unterschiedlich. Lediglich Frankreich, Italien, die Niederlande und Deutschland konnten ihren Bedarf und Forderungen zu einem gemeinsamen Vorgehen und Beschaffen harmonisieren. Als zentrale Interessenvertretung gründeten sie die NATO Helicopter Management Agency im französischen Aix-en-Provence, der sich im Jahr 2001 Portugal und 2007 Belgien anschlossen.

Mit NHIndustries (NHI) wurde ein zentraler Auftragnehmer gegründet, der aus den Hubschrauberherstellern EADS Eurocopter (vormals MBB und Aérospatiale) (62,5 %), AgustaWestland (32 %) und Stork Fokker (5,5 %) besteht. Der Sitz ist in Aix-en-Provence.

Die Entwicklung und Produktion wurde auf die genannten Firmen baugruppenweise aufgeteilt.

Konzept und Anforderungen

Der NH90 wurde als leichter allwetter- und nachtflugtauglicher Mehrzweckhubschrauber für Heer und Marine konzipiert. Als Nachfolger der veralteten Bell UH-1D sind seine geplanten Haupteinsatzgebiete der Material- und Personentransport, Einsatz von Spezialkräften, die Evakuierung von Verwundeten vom Gefechtsfeld, Begleiteinsätze („Escort“) sowie Not- und Katastrophenhilfe.

Für die Transportaufgaben soll der NH90 eine Kapazität von 2,5 t Innenlast oder 4 t Außenlast bzw. 16 Personen bewältigen.

Der NH90 soll ein modulares Konzept bieten, das mit rollenspezifischer Ausrüstung an geplante Missionen angepasst werden kann.

Montage

Es wurden anfangs drei Montagelinien eingerichtet: je eine in Frankreich (Marignane), Deutschland (Entwicklung Ottobrunn, Produktion Donauwörth) und Italien. Es war von vornherein vorgesehen, den Basishubschrauber frei auf dem Markt anzubieten. Zusätzliche Montagestraßen für den NH90 wurden 2007 bei Patria in Finnland und 2008 bei Australian Aerospace in Australien eingerichtet.

Prototypen

Am 18. Dezember 1995 hob der erste Prototyp des NH90 in der TTH-Version zum Erstflug ab, im Dezember 1999 startete der fünfte und letzte Prototyp in der Version für die Marine zu seinem Jungfernflug.

Serienproduktion

Nachdem am 30. Juni 2001 der Vertrag über das erste Los zwischen NAHEMA und NHI geschlossen wurde, lief die Serienproduktion an, die mit dem Erstflug der ersten Serienmaschine in Donauwörth im Jahr 2004 gipfelte. Die Hersteller hatten mehrfach mit Schwierigkeiten in der Produktion zu kämpfen, sodass sich die Auslieferung um mehrere Jahre verzögerte. Inzwischen steigen die Auslieferungszahlen stetig an. Im Jahr 2010 wurden 28 Einheiten ausgeliefert. Bis Juni 2014 wurden insgesamt 200 Maschinen ausgeliefert.

Einsätze

ISAF

Mitte 2010 begannen die Vorbereitungen Italiens für die erste Entsendung von fünf TTHs nach Afghanistan. Die Hubschrauber wurden zwischen dem 20. August und 22. September 2012 an Bord von amerikanischen Boeing C-17 nach Herat verlastet. Die volle Einsatzbereitschaft wurde am 25. September 2012 erreicht. Sie stehen dort zum Truppentransport und für MedEvac-Einsätze zur Verfügung.

Am 17. April 2013 wurde der erste von vier deutschen NH90 von Leipzig aus mit einer Transportmaschine AN-124 nach Afghanistan verlegt. Die Hubschrauber wurden dort vor allem für MedEvac-Einsätze genutzt. Am 1. August 2014 wurde dieser Einsatz beendet. Einer dieser Hubschrauber befand sich noch Anfang Dezember 2014 aufgrund eines schweren Zwischenfalls im Flug im Juni 2014 in der Region.

EUNAVFOR ATALANTA

Die Niederlande verlegten 2013 einen NH90 auf die Fregatte HNLMS De Ruyter, die am Atalanta-Einsatz vor der Küste Somalias teilnahm. Dieser Einsatz war der erste dieser Art für die Marineversion des NH90. 2014 stellten die niederländischen Streitkräfte einen deutlich höheren Verschleiß fest als vorher angenommen worden war.

Operation Barkhane

Die Französischen Heeresflieger setzten ab November 2014 zwei NH90 im Rahmen der Operation Barkhane in Mali ein.

Operation Inherent Resolve

Die italienischen Heeresflieger setzten ab März 2016 jeweils vier NH90 und vier Kampfhubschrauber AW-129 Mangusta im Rahmen der Operation Inherent Resolve im Nordirak ein. Dieses in Erbil stationierte Kontingent soll einerseits Combat Search and Rescue (CSAR) – Einsätze fliegen, und andererseits Wiederaufbauarbeiten am Staudamm von Mossul schützen.

MINUSMA

Zur Ablöse eines Niederländischen Hubschrauberkontingents, welches seit mehreren Jahren unter sehr widrigen Bedingungen unter dem MINUSMA-Mandat eingesetzt war, sollte das Deutsche Heer je drei NH90-MedEvac und Eurocopter Tiger-Kampfhubschrauber zum Schutz der NH90 sowie je einen weiteren Hubschrauber des jeweiligen Typs als Reserve nach Gao schicken. Gestellt werden die Maschinen und das Personal vom Transporthubschrauberregiment 10 aus Faßberg, dem Transporthubschrauberregiment 30 aus Niederstetten und dem Kampfhubschrauberregiment 36 aus Fritzlar. Am 27. und 29. Januar 2017 erfolgte der Transport der ersten beiden NH90 von Deutschland nach Bamako, wo die Maschinen wieder montiert wurden.[18] Der Transport der Hubschrauber erfolgte jeweils einzeln mit An-124 des SALIS-Programms. Am 31. Januar verlegten sie nach Gao, wo am 4. Februar auch die dritte und vierte Maschine eintrafen.

Am 2. März 2017 wurde die MEDEVAC-Verantwortung von den niederländischen Streitkräften übernommen und es erfolgte der erste Einsatzflug. Hierbei wurden zwei verletzte Zivilangestellte von MINUSMA nach einem IED-Anschlag versorgt und nach Gao verbracht. Die FOC für die NH-90 wurde am 24. April 2017 gemeldet.

Am 18. April 2017 flogen zwei deutsche NH90-MEDEVAC im Rahmen einer Verwundetenevakuierung im Auftrag der MINUSMA-Führung fünf bei einem Angriff verwundete Soldaten der malischen Streitkräfte von Gourma-Rharous nach Gao. Dort wurden die Verwundeten an die französische (Operation Barkhane) und die chinesische Role-2-Einrichtung (MINUSMA) zur Weiterversorgung übergeben.

Am 7. Mai 2017 führte der gemischte Heeresfliegereinsatzverband eine MEDEVAC-Mission in Bourem durch. Fünf bei einem Angriff verwundete Angehörige der malischen Streitkräfte wurden nach Gao transportiert. Bis zum Februar 2018 wurden insgesamt 39 Verwundete mit den deutschen NH-90 evakuiert.

Am 5. Februar 2018 trafen zwei belgische NH-90 mittels SALIS in Bamako ein. Sie sollen mit etwa 50 belgischen Soldaten in den deutschen Heeresfliegereinsatzverband integriert werden. Am 11. Februar 2018 trafen die beiden belgischen NH-90 in Gao ein, nach Zertifizierung durch die UN nahmen sie den Einsatzflugbetrieb auf, drei deutsche und zwei belgische NH-90 bildeten dann einen binationalen Heeresfliegereinsatzverband.

Am 3. Juli 2018 wurde auch der NH-90-Anteil aus dem Einsatz herausgelöst. Die binationale NH-90-Flotte absolvierte 181 Einsatzflüge. In 15 Rettungseinsätzen gelang es, 43 teils schwer verletzte Blauhelmsoldaten, Angehörige der malischen Streitkräfte sowie Zivilpersonen sicher aus dem Gefahrengebiet auszufliegen. Am 1. August 2018 wurde der deutsche Heeresfliegereinsatzverband von einem Kontingent der Kanadischen Streitkräfte abgelöst.

Resolute Support

Die italienischen Heeresflieger setzen seit Überleitung vom ISAF- zum Resolute Support-Mandat weiterhin mehrere NH-90 von Herat im Süden Afghanistans ein. Diese dienen hauptsächlich zum Gewährleisten einer MEDEVAC-Bereitschaft, für Verbindungsflüge, Luftaufklärung und Unterstützung von Spezialkräften. Im Januar 2017 erreichten die NH-90 der Task Group Fenice die 3000. Flugstunde in Afghanistan. Es wurden bis zu diesem Zeitpunkt 1650 Einsatzmissionen geflogen.

Im November 2018 gab das Bundesministerium der Verteidigung bekannt, dass Ende 2020 drei NH90 des Heeres und ein H145M des Hubschraubergeschwaders 64 (jeweils mit einem zusätzlichen Hubschrauber als technische Reserve) die derzeit vier CH-53-Maschinen (plus eines Hubschraubers der als technische Reserve dient) und deren Crews im Resolute Support-Einsatz ablösen werden. Auftrag des leichten Mehrzweckhubschraubers H145M LUH SOF wird hierbei bewaffneter Begleitschutz für den NH90 während MEDEVAC-Missionen sein. Die Maschinen werden als Teil des Einsatzgeschwaders Mazar-e Sharif eingesetzt werden. Der Einsatz ist vorerst für achtzehn Monate geplant. Somit den Besatzungen und Maschinen CH-53, die seit 2002 nahezu ununterbrochen in Afghanistan eingesetzt waren, eine gewisse Regeneration ermöglicht werden.

Versionen

Der NH90 wurde so konzipiert, dass er aufbauend auf der Grundkonstruktion der Hubschrauberzelle für den Einsatz über Land und See befähigt ist. Diese Variante hatte am 18. März 2005 im französischen Marignane ihren Erstflug. Die Kommunalität von TTH und NFH liegt strukturell bei etwa 85 % und im Bereich Elektronik bei etwa 50 %. Untergeordnet zu den beiden Versionen gibt es mehrere Varianten. Diese Varianten können sich in Größe und Ausstattung unterscheiden. Ab 2002 wurde eine Variante mit erhöhtem Kabineninnenraum konstruiert, die als TTH- oder NFH-Version ausgestattet werden kann.

TTH/TTT/MRH – Landversionen

Die Grundversion für die Luft- und Landstreitkräfte heißt Tactical Transport Helicopter (TTH), zu dt.: Taktischer Transporthubschrauber. Daneben gibt es in Finnland und Schweden die Bezeichnung Tactical Troop Transport (TTT), zu dt. Taktischer Truppentransport, die durch einen höheren Innenraum mehr Kopffreiheit gewährleistet. In Australien hat er die Bezeichnung Multi-Role Helicopter (MRH), zu dt. Mehrzweck-Hubschrauber. Die TTH-Variante des Oman weist unter anderem das auf 1.897 kW leistungsgesteigerte Triebwerk RTM 322 01/9A sowie Bordkanonen auf.

NFH/NTH/MTT – Marineversionen

Quelle: bundeswehr.de

Die ursprüngliche Version für die Seestreitkräfte bzw. für den schiffsgestützten Einsatz als Bordhubschrauber erhielt die Bezeichnung NATO Frigate Helicopter (NFH) – deutsch NATO-Fregattenhubschrauber. Die Seestreitkräfte hatten als Richtwert für die äußeren Abmessungen des Hubschraubers den verfügbaren Platz auf ihren Fregatten gewählt. Der NFH ist insbesondere durch seine Avionik und Sensorik speziell zur Seezielbekämpfung ausgestattet. Über Wasser fahrende Schiffe und U-Boote können bis über den Sichthorizont hinaus bekämpft werden. Außerdem kann er im Such- und Rettungsdienst, zum Personal- und Materialtransport und für Boardingeinsätze verwendet werden. Die Auslieferung begann im Frühjahr 2010 an die Niederlande und Frankreich.

Quelle: bundeswehr.de

Die Bundeswehr erhält als erster Kunde zunächst eine neue Version mit der Bezeichnung Naval Transport Helicopter (NTH) – deutsch Marinetransporthubschrauber. Als Ersatz für den Sea King soll er insbesondere als Search and Rescue-Helikopter eingesetzt werden. Daneben kann er als Transporthubschrauber für Spezialeinheiten oder gewöhnliche Truppen eingesetzt werden. Als Innen- und Außenlast kann er auch Material transportieren. Er soll bei der Deutschen Marine die Bezeichnung NH90-NTH (Naval Transport Helicopter) Sea Lion tragen. Der erste deutsche Marinehubschrauber dieses Typs soll im letzten Quartal 2016 das erste Mal fliegen.

Quelle: bundeswehr.de

Die Marineausführung Maritime Tactical Transport (MTT), Erstkunden sind die italienischen und spanischen Seestreitkräfte, ist eine Hybridversion zwischen den TTH- und NFH-Versionen. Im Wesentlichen handelt es sich um eine TTH-Version kombiniert mit den klappbaren Rotoren und dem verstärktem Fahrwerk der NFH-Variante.

Mängel

Korrosion

Die niederländische Marine stellte 2014 bei zwei ihrer Hubschrauber erhebliche Korrosionsschäden fest, nachdem diese über längere Zeit in maritimen Gebieten eingesetzt worden waren, worauf das Land die Abnahme weiterer Hubschrauber aussetzte und 2014 das zuständige Beschaffungsamt sowie die Partner im NH90-Programm informierte. Die Maschinen entstammten unterschiedlichen Baulosen und wurden in einem Falle von einer Fregatte aus eingesetzt, im anderen Falle von einer Marinebasis am Meer. Die Marine stellte fest, dass mit 56,6 % der häufigste Grund für die Korrosion fehlender Korrosionsschutz war, so dass Kontaktkorrosion auftrat. In einem Bericht des BMVg an den Bundestag vom 26. Januar 2015 waren bis zu diesem Zeitpunkt 50 % der Schäden beseitigt, der Beschaffungsstopp wurde aufgehoben. Für das deutsche Sea-Lion-Programm wurde durch die Industrie zugesichert, bereits in der Produktion entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Rotorblatt-Schlagen

Am 3. Juli 2015 veröffentlichte das Onlinemagazin Flightglobal einen Bericht über Probleme mit den „Droop Stops“ am Hauptrotorkopf, welche nicht wie vorgesehen entriegeln, was vereinzelt Beschädigungen des Rotorkopfes oder der Luftfahrzeugzelle bei allen Nutzern zur Folge hatte. Wie andere Hubschrauber auch ist der NH90 mit mechanischen Sperren ausgestattet, die bei niedriger Rotordrehzahl ein Absacken der Rotorblätter verhindern. Sind die Fliehkräfte groß genug, entriegeln diese im Normalfall selbsttätig und erlauben eine ungehinderte Blattbewegung während des Fluges. Bis zur Behebung des Problems im Jahr 2017 werden von NHI zusätzliche Inspektionen und weitere Flugbetriebsgrenzen empfohlen.

Radarprobleme bei Marineversion

Am 12. Januar 2018 meldete die belgische Luftwaffe Probleme mit dem Bordradar bei drei ihrer Maschinen. Das von Thales produzierte European navy radar, eine Variante des Ocean Master sei defekt und muss vom Hersteller repariert werden. General Frederik Vansina erklärte: „Bei der Lieferung war klar, dass etwas nicht reibungslos funktionierte.“ Die Instandsetzung wird zwischen drei bis sechs Monaten dauern, wobei es Befürchtungen seitens der Luftwaffe gibt, dass die Maschinen bis zu 18 Monate ausfallen können. Die SAR-Bereitschaft Belgiens ist damit gefährdet, sowie die Flugtauglichkeit der Piloten.

Das European navy radar wird in allen Marinevarianten eingesetzt außer in den schwedischen Maschinen. Diese besitzen ein AN/APS-143B(V)3 Ocean Eye von Telephonics.

NH90 der Bundeswehr

Einsatz bei Heer und Luftwaffe bis 2012

TGEE-Variante: Besonderes Merkmal der ehemaligen Luftwaffenmaschinen sind die Notschwimmeranlage am Rumpf und der dreiteilige Täuschkörperwerfer SAPHIR-M.

Bei Heer und Luftwaffe der Bundeswehr bestand der Bedarf an einem Nachfolgemuster für die leichten Transporthubschrauber Bell UH-1D, für die ursprünglich drei Varianten der TTH-Version beschafft werden sollten. Für das Heer war die Variante TGEA (TTH German Army) vorgesehen und für die Luftwaffe die Varianten TGEF (TTH German Air Force) und TGEE (TTH German Enhanced).

Bei der Deutschen Marine ist er als Ersatz des Sea King eingeplant und soll auf den Einsatzgruppenversorgern, beim Such- und Rettungsdienst und zusätzlich zur Unterstützung für maritime Spezialkräfte eingesetzt werden. Ursprünglich sollte er in Nachfolge des Sea Lynx als Bordhubschrauber auf den Fregatten der Sachsen-Klasse und der Baden-Württemberg-Klasse zum Einsatz kommen.

Aufgrund der sich bereits im Jahr 2004 abzeichnenden Verzögerung im Programm NH90 entschloss sich das Verteidigungsministerium nach der Auslieferung der ersten drei Maschinen für das Heer am 13. Dezember 2006 im Rahmen des Truppenversuchs den Flugbetrieb mit einem Vorserienbauzustand zu beginnen. Die noch anlaufende Ersatzteilversorgung ließ im Jahr 2007 nur rund 100 Flugstunden zu. Zudem wurde im Januar 2009 bekannt, dass Beschädigungen am Kabinenboden aufgetreten sind, deren Ursache noch untersucht wird.

Auch bei der Version TGEE der Luftwaffe, die für CSAR-Einsätze bestimmt war, zeigten sich früh Schwierigkeiten in der Entwicklung. Zur Erfüllung seiner Aufgabe sollte der TGEE als zusätzliche Ausrüstung unter anderem ein (MIDS)-Datenfunksystem erhalten. Der Zulauf der ersten dieser Einheiten war für 2011 geplant, die dazu nötigen Rüstsätze sollten bis 2014 komplett sein. Mitte des Jahres 2008 wurde jedoch das Scheitern des NH90-CSAR-Projekts der deutschen Luftwaffe offiziell bekannt gegeben.

Aufgrund ebenfalls erheblicher Verzögerungen in der Entwicklung der Marinevariante MH90 wurden darüber hinaus im März 2008 bereits Stimmen laut, ein anderes, eher verfügbares Hubschraubermodell für die Marineflieger zu beschaffen oder bei Eurocopter darauf hinzuwirken, auf die zeitintensiven Entwicklungen bei Radar und Avionik des MH90 zu verzichten. Als Ersatzlösung war unter anderem der für die kanadische Marine entwickelte CH-148 Cyclone im Gespräch. Jedoch liegt auch die Beschaffung und Einführung der CH-148 bei der kanadischen Marine knapp zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück.

Die Luftwaffe erhielt am 21. Oktober 2010 ihren ersten Hubschrauber vom Typ NH90 für das neu aufgestellte Hubschraubergeschwader 64 in Holzdorf; Anfang September 2011 waren dort drei Hubschrauber verfügbar. Zum Jahreswechsel 2012/2013 wurden alle vorhandenen Maschinen an die Heeresflieger abgegeben.

Einsatz beim Heer seit 2013

Im Rahmen des Anfang 2013 umgesetzten Fähigkeitstransfers wird der NH90 in der TTH-Version nur bei den Heeresfliegern an den Standorten Faßberg und Niederstetten Verwendung finden. Nach dem Rüstungskonzept vom Oktober 2011 wollte die Bundeswehr entsprechend anstatt 122 nur noch 82 NH90-TTH beschaffen.

Im Frühjahr 2013 wurden die ersten Maschinen nach Afghanistan verlegt. Kern der NH90-Mission am Hindukusch war die luftgestützte Rettung von Verwundeten (Forward Air Medical Evacuation „FAM“). Eine Rotte des Transporthubschrauberregimentes 10 aus Faßberg, bestehend aus einem NH90 als Rettungsflieger und einem NH90 als bewaffnetem Begleit-Luftfahrzeug, sollte den ständigen Bereitschaftsauftrag gewährleisten. Zwei weitere NH90 dienten vor Ort als technische Reserve.

Im Juni 2013 wurde die Stückzahlreduzierung zwischen dem Verteidigungsministerium und der Firma Eurocopter (inzwischen Airbus Helicopters) im Rahmen eines Memorandum of Understanding vereinbart. Teil der Vereinbarung ist die Beschaffung 18 weiterer Marinetransporthubschrauber NH90-NTH (Naval Transport Helicopter) Sea Lion.Er ist als Ersatz für das veraltete Waffensystem Sea King Mk. 41 vorgesehen.

Seit dem 1. August 2018 ist der NH90 zum Transport von Außenlasten wie dem leicht gepanzerten Waffenträger vom Typ Wiesel zugelassen.

Im Juli 2019 waren vier NH90 mit Löschwasser-Außenlastbehältern zur Bekämpfung des Waldbrandes in Lübtheen eingesetzt.

Einsatz bei der Marine ab voraussichtlich 2019

Nach der Bekanntgabe zur Beschaffung des neuen Marinetransporthubschraubers Sea Lion wurde mit einer Einführung ab Ende 2017 gerechnet, wobei in neueren Quellen von Ende 2019 die Rede ist.

Kritik und technische Mängel

Flugerprobung

Während der Flugerprobung bei der Bundeswehr im Jahr 2010 ermittelte eine Expertengruppe des Heeres eine Mängelliste, aufgrund derer die Empfehlung ausgesprochen wurde: „Wann immer möglich, sind alternative Luftfahrzeuge zu nutzen.“ Beanstandet wurde unter anderem:

  • Die geringe Bodenfreiheit ermögliche Soldaten das Ein- und Aussteigen nur, wenn der Hubschrauber auf befestigtem Untergrund steht und keine Hindernisse höher als 16 cm sind.
  • Aufgrund der zu schwach konstruierten Heckrampe könne diese nicht von Soldaten mit Ausrüstung zum Ein- und Aussteigen genutzt werden.
  • Der viel zu druckempfindliche Innenraum sei „untauglich für Transporte von militärischem Personal“ und könne bereits durch schmutzige Kampfstiefel beschädigt werden. Das gleichzeitige Transportieren von Personal und Lasten-Paletten sei nicht möglich.
  • Die unsicheren und zu schwachen Sitze seien für Soldaten, die mit ihrer Ausrüstung am Körper mehr als 110 Kilogramm wiegen, nicht geeignet.
  • Eine Infanteriegruppe mit Gepäck für 24 Stunden passt wegen des geringen Platzangebots nur in den Hubschrauber, wenn Sturmgewehre, Panzerfäuste und Gepäck ohne Sicherung auf den Boden gelegt werden.
  • Das Bord-Maschinengewehr sei wegen Platzmangels „unzweckmäßig“.
  • Das Mitführen schwerer Waffen sei aufgrund fehlender Gurte zum Verzurren nicht möglich.
  • Der NH90 erhielte grundsätzlich keine Erlaubnis für „spezielle Einsatzverfahren“ wie z. B. spezielle Abseilmanöver oder das Absetzen von Fallschirmspringern mit automatisch auslösenden Schirmen, obwohl diese Manöver bei der Bundeswehr zum Standard gehörten.

Hochwassereinsatz

Im Rahmen der Hochwasserhilfe 2013 wurde der Öffentlichkeit ein weiteres Problem bekannt: Der Lasthaken des Hubschraubers ist zwar für 4 t zugelassen, aber aufgrund der festen Einbauart wird ein Drehwirbel am Lasthaken benötigt, der eine Drehung der Last im Flug kompensieren kann. Ein derartiger Drehwirbel wurde zunächst nicht beschafft, so dass vorerst der 2,5-t-Drehwirbel der Sea Lynx genutzt wurde, mit dem die volle Kapazität des Hubschraubers nicht genutzt werden konnte.

Notlandung in Usbekistan

Eine Notlandung auf dem Bundeswehr-Stützpunkt in Termez am 19. Juni 2014 sowie ein Zwischenfall am 25. Juni 2014 in Leipzig zeigten ein weiteres Problem mit den RTM322-Triebwerken, das zuvor 2010 nur einmalig an einem australischen NH90 aufgetreten war. Sofern die Turbinen zwischen zwei Einsätzen nicht ausreichend abkühlen, kann es in den Triebwerken durch die asymmetrische Wärmeabgabe der Materialien zu Verformungen einer Kompressor-Welle kommen. Als Folge dessen können bei einem Neustart in dieser Abkühlphase die Verdichterschaufeln am Verdichtergehäuse schleifen und zu einer Stagnation, also dem Abflachen der Drehzahl führen oder im schlimmsten Fall zu einem Abriss der Laufschaufeln mit anschließender Zerstörung des Triebwerks. Danach wurden eine Vordringlich Technische Anweisung (VTA) erlassen, eine detaillierte Anweisung, wie lange die Besatzung die Triebwerke vor jedem Neustart abkühlen lassen muss. Die Industrie hatte allerdings bereits 2010 ein Belüftungsverfahren zertifiziert und in die Dokumentationen aufgenommen, um solchen Problemen vorzubeugen. Ein halbautomatisches softwaregesteuertes Verfahren wird ab Ende 2016 für die Bundeswehr verfügbar sein. Der Zwischenfall in Termez zeigte ebenfalls ein Problem mit dem Overhead Control Panel (OHCP). Nach dem Schaden im Triebwerk 2 wurde durch die Besatzung nach Vorschrift die Feuerlöschanlage ausgelöst, dies führte jedoch zu weiteren Fehlfunktionen, wobei sich die Ladeklappe und die Scheibenwischer unkontrolliert in Bewegung setzten, diverse Notleuchten blinkten, das Kabinenlicht flackerte und die Multifunktionsdisplays ausfielen.

Das fehlerhafte OHCP führte am 6. Februar 2015 zu einem erneuten Flugverbot im Routineflugbetrieb, was allerdings vom Hersteller zuerst als Einzelfall deklariert wurde, worauf das nach dem Unfall erlassene Flugverbot aufgehoben wurde. Vor diesem Zwischenfall war es bereits viermal an deutschen Maschinen zu Rauchentwicklung im OHCP gekommen. Der Hersteller selbst bezeichnete es im Nachhinein als Designfehler und empfahl einen geänderten Verfahrensablauf, um einen weiteren Flugbetrieb zu ermöglichen.

Im Zusammenhang mit dem OHCP meldete Australien 2012 Geruchsentwicklung aufgrund einer Fehlbedienung durch fehlerhafte Dokumentation, Italien hatte 2014 zwei Verschmorungen auf einer Platine entdeckt, die ebenfalls durch eine Fehlbedienung wegen fehlerhafter Dokumentation geschah, und der Oman meldete gleichen Jahres einen Kabelbruch unbekannter Ursache im Panel.

Fähigkeitsmängel

Beide aktuellen Maschinentypen Land- und Marineversion erreichen die Flugleistungsklasse 3 (Cat B & Performance Class 3). Einsätze über Nord- und Ostsee erfordern Maschinen mit einer Cat A & Performance Class 1 Zulassung. Medienberichten zufolge dürfe der NH90 daher bei einem SAR-Einsatz nicht über dem Meer fliegen. Gutachter des Luftfahrtamtes der Bundeswehr warnten davor, sich mit einer Ausnahmeregelung (§ 30 Luftverkehrsgesetz) über die internationalen Sicherheitsstandards hinwegzusetzen. Für einen neu zu beschaffenden Hubschrauber dürfte „keine Ausnahme notwendig sein“. Airbus weist diesen Vorwurf zurück. „Der ‚Sea Lion‘ wird selbstverständlich in Nord- und Ostsee auch im Such- und Rettungseinsatz eingesetzt werden können“, so Wolfgang Schoder, Chef von Airbus Helicopters Deutschland. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministerium stellte klar: „Natürlich wird der MH90 alle Fähigkeiten haben, um im Seeflug und als Rettungshubschrauber eingesetzt zu werden“, dies wäre eine „klare Voraussetzung.“ Er sagte weiter „Es ist ein ganz normaler Vorgang, dass auf dem langen Weg bis zur Einführung eines neuen Systems zahlreiche Tests und Überprüfungen gemacht werden, um ein leistungsfähiges System zu bekommen. Das was zählt, sind nicht die vielen Zwischenschritte, sondern die Version, die von der Bundeswehr am Ende abgenommen wird. Und diese Version wird leistungsfähig sein.“ Dies würde allerdings unter anderem bessere Triebwerke als Ersatz der schon leistungsgesteigerten RTM322-Triebwerke bedeuten, eine überarbeitete Zelle und damit ein höheres Abfluggewicht, um die benötigten Flugleistungen für die Leistungsklasse 1 zu erreichen, um nach dem Ausfall eines Triebwerkes innerhalb der verfügbaren Startabbruchstrecke landen oder den Flug zu einer geeigneten Landefläche sicher fortzusetzen zu können. Kritisch in dieser Situation ist dabei vor allem der Schwebeflug, wie er beim Windeneinsatz oder dem Landen auf einer Fregatte geschieht, den nur Maschinen der Leistungsklasse 1 mit einem Triebwerk weiter bewältigen können. In einem Schreiben an den Haushaltsausschuss über den Stand der Zulassungsproblematik schrieb die Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder, dass der Hubschrauber analog zu einem zivil zugelassenen Hubschrauber der Kategorie B zertifiziert werden würde. Er habe sehr viel mit der französischen Marinevariante gemeinsam und könnte so gemäß ZDv A-1525/1 „Das Prüf- und Zulassungswesen für Luftfahrzeuge und Luftgerät der Bundeswehr“ mit einer vereinfachten Musterzulassung bei Übernahme der schon bestehenden Nachweise zugelassen werden.

Hintergrund zu den Warnungen des Luftfahrtamtes der Bundeswehr (zuständig für die Zulassungsverfahren) sind die Bestimmungen zu einem gewerbsmäßigen Transport von Personen und Sachen in Hubschraubern gemäß den Joint Aviation Requirements Operation 3. Gemäß diesen JAR-OPS-3-Richtlinien sind Starts und Landungen in dicht besiedeltem Gebiet mit schwierigen Umgebungsbedingungen sowie Noteinsätze (Helicopter Emergency Medical Services) für zivile Hubschrauber untersagt, die nicht die Leistungsklasse 1 erfüllen. Ein Einsatz nördlich des 45. Breitengrades – was per Definition die Nord- und Ostsee mit einschließt – ist damit unmöglich. Von diesen Richtlinien sind Hubschrauber im Militär-, Zoll- und Polizeidienst oder für Flüge zum Absetzen von Fallschirmspringern allerdings ausgenommen. Andererseits sind nach der Bundeswehrvorschrift ZDv A-271/1 (ehemals ZDv 19/2 „Flugbetriebsordnung für die Bundeswehr“) die Bestimmungen aus dem JAR-OPS zu beachten, das heißt zivile Vorschriften und Bestimmungen sind so weit es geht einzuhalten und ein Abweichen ist nur erlaubt, wenn es der Auftrag erfordert. Im Anhang („Erläuterungen zu § 30 Luftverkehrsgesetz (Auszüge aus Erläuterung BMVg R II 5, vom 4. Juli 2003)“) heißt es dazu: „Nach § 30 Abs. 1 LuftVG darf die Bundeswehr von den Vorschriften ausnahmsweise abweichen, soweit dies zur Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben unter Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich ist. Ein Abweichen von den Vorschriften über das Verhalten im Luftraum ist nach § 30 Abs. 1 Satz 3 hingegen nur gestattet, wenn dies zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben zwingend notwendig ist. Zulässig ist mithin eine Abweichung danach nur, wenn eine weniger belastende Alternative nicht in Betracht kommt.“ Der zivile SAR-Dienst nach ICAO-Richtlinien (diese sind in die JAR-OPS überführt) wird von der Bundeswehr im Auftrag des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) durchgeführt. Vom BMVI werden gemäß Pflichtenheft zum SAR-Dienst See/Land, Havariekommando und Offshore-Rettung Hubschrauber der Leistungsklasse 1 gefordert.

Für den SAR-Dienst zu Land beabsichtigte das Heer im Mai 2015 ab 2017 ihre UH-1D durch zivile Muster des Hubschraubers H135 (vormals EC135 P3/T3) zu ersetzen. Die Nutzung des NH90 mit FAM-Rüstsatz oder speziellem SAR-Rüstsatz war zuvor eine angedachte Alternative. Mit Stand Oktober 2015 wurde dies revidiert, nachdem sich die zwei Lieferanten Airbus und Bell um die Vergabeentscheidung stritten. Eine Ersatzbeschaffung sollte darauf auf den Fähigkeitsforderungen für den militärischen SAR-Dienst basieren und eine Entscheidung werde seit diesem Zeitpunkt musteroffen geführt. Im Dezember 2018 entschied sich das BAAINBw sieben Hubschrauber des Typs H145 welche die Flugleistungsklasse 1 erfüllen zu beschaffen, die ab 2020 an den Standorten Niederstetten (Baden-Württemberg), Holzdorf (Brandenburg) und Nörvenich (Nordrhein-Westfalen) stationiert werden.

Politische Kritik

„Die Geschichte des NH90 ist eine Geschichte voller Kümmernisse“ sagte im Februar 2010 der SPD-Verteidigungspolitiker Hans-Peter Bartels zu einer Mängelliste des NH90 in einem Bundeswehrbericht. Bartels ordnete die Anschaffung des NH90 wie folgt ein: „Zu spät, in den Fähigkeiten prekär und zugleich dringend notwendig.“

Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, entgegnete auf Kritik am NH90 im März 2015: „Der Hubschrauber fliegt seit zehn Jahren, 13 Nationen haben ihn, fliegen ihn, er hat 70.000 Flugstunden hinter sich bereits – und ja, Triebwerkstagnation hat stattgefunden: 19-mal. Und wenn wir das gegen 70.000 Flugstunden setzen, dann weiß man auch: Ja, Stagnation – in den 19 Fällen –, das ist ein Problem, das behoben werden muss, aber in der Relation zu dem, was der Hubschrauber seit zehn Jahren leistet, müssen wir auch die Kirche im Dorf lassen. Das Gleiche beim Thema Korrosion. Die Holländer fliegen mit diesem Hubschrauber natürlich auch auf See, haben festgestellt, dass sie in bestimmten Punkten Korrosionsprobleme haben, haben das mit der Firma geklärt und haben jetzt nachbestellt. Und das zeigt eben auch: Ja, Probleme treten auf – das sind auch am Anfang Kinderkrankheiten, wie sie bei jeder neuen Autoserie zum Beispiel auch passieren –, die muss man ernst nehmen und beheben, aber sie bedeuten nicht, dass das ganze Gerät nicht in Ordnung ist.“

Der Großteil der ausgelieferten Maschinen für die Bundeswehr ist nicht einsatzbereit. So lag die Einsatzbereitschaft im Frühjahr 2018 bei nur neun Maschinen bei einem Gesamtbestand von 48 Stück. Von den im Jahr 2017 neu an die Bundeswehr ausgelieferten sieben NH90-Transporthubschraubern waren zum Zeitpunkt einer parlamentarischen Anfrage im Oktober 2018 nur vier einsatzbereit.

Konstruktion

Zum Aufbau des Rumpfes werden überwiegend Faserverbundwerkstoffe auf Kohlenstofffaser-Basis verwendet. Lediglich hoch beanspruchte Teile der Zelle (zum Beispiel an den Triebwerken) werden aus Metall gefertigt. Damit ergibt sich ein im Vergleich zu älteren Militärhubschraubern erheblich kleinerer Radarquerschnitt, der durch die Form der Zelle nochmals reduziert wird. Besonderes Augenmerk wurde auf die Sicherheit gelegt. Die Zelle mit drei einziehbaren Rädern kann Abstürze mit Sinkraten bis zu 7,7 m/s (Räder eingefahren) und 10,6 m/s (ausgefahrene Räder) überstehen (bei max. 15 Grad Neigungs- und 5 Grad Rollwinkel). Darüber hinaus muss die Bruchlast von der Zelle aufgenommen werden, die sich in diesem Fall kontrolliert verformt. Dadurch werden die Überlebenschancen der Mannschaften und Besatzung wesentlich verbessert. Ein weiterer großer Vorteil des CFK-Materials, dessen Gesamtanteil 85 % beträgt, liegt in der Gewichtsersparnis.

Erstmals bei einem europäischen Helikopter werden praktisch sämtliche Systeme an Bord digital gesteuert und überwacht. Die Steuereingaben des Piloten werden über ein vierfach redundantes Fly-by-wire-System an den Flugkontrollrechner (engl. Flight Control Computer (FCC)) und von dort aus an den Aktuatorsteuercomputer (engl. Actuator Control Computer (ACC)) übertragen. Auch eine vollständig rechnergestützte Steuerung des Hubschraubers ohne manuelles Eingreifen des Piloten (Autopilot) während des Marsch- oder Schwebefluges ist auf diese Weise möglich.

Über ein Data Transfer Device (DTD) können mit einem Data Insert Device (DID) Informationen beidseitig überspielt werden. So können sowohl Wartungsdaten vom Monitoring Diagnostic System (MDS) heruntergeladen als auch Daten wie Funkfrequenzen oder Flugrouten hochgeladen werden. Alle Daten können extern erstellt oder ausgewertet werden.

Das Navigationssystem besteht aus einem redundanten Trägheitsnavigationssystem mit Laserkreiseln, einem GPS-Empfänger, Systemen zur Entfernungsbestimmung und einer Rechnerbaugruppe, welche die Informationen für die Besatzung visualisiert. Dazu kommen weitere Rechner mit speziellen Aufgaben, zum Beispiel Kommunikation nach innen und außen sowie Luftfahrzeug-Management, Überwachung und Diagnose.

Ausrüstung

Zur Ausstattung gehört ein Vier-Achsen-Fly-by-wire-System, ein digitales Cockpit mit Multifunktionsanzeigen, eine elektrische Heckrampe, ein Hilfsgenerator zur Stromversorgung, ein erweitertes Bodenannäherungs-Warnsystem, Stimmen- und Flugdatenaufzeichnung, Wetterradar und eine digitale Navigationskarte. Am vorderen Bereich der Zelle kann ein FLIR-System angebracht werden. Der Hubschrauber ist nachts einsetzbar, wobei die Piloten mit Nachtsichtgeräten oder im Helm eingebauten Sichtsystem fliegen. Zur Ausrüstung gehören außerdem ein Frachthaken, eine hydraulische Winde oder Abseilsystem und eine montierbare Zusatzpanzerung für Piloten. Die Marineversion NFH verfügt zusätzlich über ein unter der Luftfahrzeugzelle fest installiertes 360°-Rundumsichtradar zur Suche und Verfolgung von Schiffen.

Bewaffnung

An den seitlichen Laststationen können Waffen oder Behälter befestigt werden. An den Türen sind Lafettierungen für bewegliche Maschinengewehre anbaubar.

Intern (auf schwenkbaren Drehkugellafetten in der Schiebetür lafettiert)

  • 2 × 7,62-mm-Maschinengewehre Rheinmetall MG3 mit mehreren Gurtkästen zu je 120 Schuss Munition
  • 2 × 7,62-mm-Maschinengewehre Fabrique Nationale FN MAG 60.30 GPMG mit mehreren Gurtkästen zu je 100 Schuss Munition
  • 2 × 7,62-mm-Gatling-Maschinengewehre Dillon Aero M134D (GAU-2/A) mit je einem Gurtkasten zu 4400 Schuss Munition
  • 2 × 12,7-mm-Maschinengewehre Fabrique Nationale FN M3M mit mehreren Gurtkästen zu je 110 Schuss Munition

Extern (Kampfmittel für maximal 1200 kg an zwei Außenlastträgern vor der Schiebetür)

  • Torpedos (nur NFH)
    • 2 × EuroTorp MU90 (324-mm-Torpedo)
    • 2 × (Marconi) BAe Systems Sting-Ray-Torpedo (325-mm-Torpedo)
    • 2 × Alliant-Techsystems-Torpedo Mk.46 Mod 5 (325-mm-Torpedo)
  • Seezielflugkörper (nur NFH)
    • 2 × MBDA Marte Mk.2/S
  • Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
    • 2 × Raketen-Rohrstartbehälter Brandt für je 12 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 68 mm (nur TTH)
  • Zusatzbehälter
    • 2 × Maschinenkanonenbehälter Nexter (GIAT) POD NC 621 mit je einer 20-mm-Maschinenkanone M621 sowie je 180 Schuss Munition
    • 2 × abwerfbare Zusatztanks für je 500 Liter Kerosin
    • 2 × abwerfbare Zusatztanks für je 250 Liter Kerosin

Selbstschutz

Der NH90 verfügt über ein mehrteiliges elektronisches Selbstschutzsystem (Electronic-Warfare-Protection-System). Teil des Systems ist ein von EADS Deutschland entwickeltes Raketen- und Laserwarnsystem. Dies umfasst vier Missile-Launch-Detector-Sensor-Units (MLDSU), mit denen die Erfassung der Infrarot-Signaturen anfliegender Flugkörper erfolgt, vier Radar-Sensor-Units (RSU) zur Erfassung der Radarsignaturen anfliegender Flugkörper und zwei Laser-Sensor-Units (LSU) zur Erfassung von Laserstrahlen. Je nach Bedrohungslage im jeweiligen Einsatzgebiet werden die Sensoren auf die dortigen verwendeten Luftabwehr-Systeme abgestimmt, um einen bestmöglichen Schutz des Helikopters zu ermöglichen. Das eingesetzte Radarwarngerät kommt von der Firma Thales. Der Abwehr anfliegender Lenkwaffen dient der Täuschkörperwerfer MBDA Saphir-M, der in Bedrohungssituationen Düppel und Flares ausstoßen kann. Optional können die heißen Motorengase durch einen Abgasmischer abgekühlt werden. Dies hat den Effekt einer Verringerung der Erkennbarkeit durch Infrarotsensorik.

Bestellungen

Der NH90 wurde bisher von folgenden Staaten bestellt bzw. als Option angemeldet:

LandTTHNFH/NTHTTTMTTOptionenGesamtAuslieferungen
(Stand Ende 2017)
Australien474747
Belgien442108
Deutschland8218-10068
Finnland202020
Frankreich742710142
Griechenland20143411
Italien604610111760
Katar1612280
Neuseeland999
Niederlande202020
Norwegen1410246
Oman202018
Portugal(10)0abbestellt
Schweden1872517
 Spanien38--7455
Insgesamt:370141381734600>331

Nutzer

Die Bestellungen staffeln sich nach Streitkräften wie folgt:

Australien Heer: 40 MRH90 Taipan (Multi Role Helicopter, entspricht TTH) 5th Aviation Regiment (A and B Squadron), RAAF Base Townsville, seit September 2009 Marine: 6 MRH90 Taipan (gepoolt mit der Armee) 808. Squadron, NAS Nowra (HMAS Albatross), seit November 2010 plus ein 47. Exemplar als Kompensation für Programmverzögerungen

Belgien Luftwaffe: 8, 4 TTH Caïman + 2 Optionen, 4 NFH Caïman 18. Smaldeel/1st Wing (TTH betrieben für das Heer), Beauvechain, seit Oktober 2013 40. Smaldeel/1st Wing (NFH betrieben für die Marine), Koksijde, seit Mai 2014

Deutschland Heer: 82 TTH Internationales Hubschrauberausbildungszentrum, Bückeburg, seit Dezember 2006 Transporthubschrauberregiment 10, Faßberg, seit Juni 2011 Transporthubschrauberregiment 30, Niederstetten, seit Dezember 2014 /März 2016 Luftwaffe: einige wenige TTH Hubschraubergeschwader 64, Fliegerhorst Holzdorf, Juni 2010 bis Dezember 2012 Marine: 18 NTH Sea Lion, weitere 18 geplantMarinefliegergeschwader 5, Nordholz, Zulauf geplant 2019 bis 2022

Finnland Heer: 20 TTT (auch Such- u. Rettungsdienst) Utti Jaeger Regiment, Utti, seit März 2008

Frankreich Heer: 74 TTH Caïman École d’Application l’ALAT (EAALAT), Le Luc Le Cannet, seit Juli 2012 1er Régiment d’Hélicoptères de Combat (1º RHC), Phalsbourg-Bourscheid, seit November 2013 Marine: 27 NFH Caïman marine Flottille 33F, Lanvéoc-Poulmic, seit Dezember 2011 Flottille 31F, Hyères Le Palyvestre, seit Juli 2012

Griechenland Heer: 20, 16 TTH, 4 TTH (Special Operations) + 14 TTH (Optionen) 2. Heeresfliegerbataillon, Militärflugplatz Megara, seit Juni 2011

Italien Heer: 60 UH-90 (TTH) und 26º Gruppo, Viterbo, seit Januar 2008 25º und 53º Gruppo, Rimini-MiramareCasarsa, geplant Marine: 46, 36 SH-90 (NFH), 10 MH-90 (TTH/NFH-Hybrid) 5º Gruppo und Centro Sperimentale Aeromarittimo, Sarzana-Luni, seit Juni 2011 bzw. 2017 Luftwaffe: 1 HH-90 (ATTH)/CSAR (Option, letztendlich wurden HH-101 für CSAR-Einsätze beschafft)

Katar Luftwaffe?: 28, 16 TTH, 12 NFH (Vertragsabschluss März 2018, Auslieferung geplant 2022–2025)

Neuseeland Royal New Zealand Air Force: 9, 8 TTH operativ + 1 als Ersatzteillager 3. Squadron, Ohakea Air Base, seit Dezember 2011

Niederlande Koninklijke Luchtmacht/Defensie Helikopter Commando: 20, 8 TNFH, 12 NFH. Die ersten sieben Hubschrauber wurden zwischen 2010 und 2012 in der Ausrüstungs- und Fähigkeitsstufe Meaningful Operational Capable (MOC) ausgeliefert, die folgenden sechs 2013 und 2014 als Full Operational Capable (FOC), die letzten sieben erhielten zudem bereits ab Werk die Final Radar Capability und werden mit FOC/FRC bezeichnet. Bis 2019 sollen alle restlichen Hubschrauber der MOC-/FOC-Standards auf FOC/FRC modernisiert werden. 7. Squadron, Maritiem Vliegkamp De Kooy (Erprobungsstaffel, sie leiht sich bei Bedarf die Helikopter von der 860. Staffel aus) 860. Squadron, Maritiem Vliegkamp De Kooy, seit Mai 2010 (Einsatzstaffel für die Marine)

Norwegen Luftstreitkräfte: 14 MTH. Norwegen drohte 2012 wegen der Verzögerungen bei der Auslieferung mit der Stornierung des Auftrages, da der Kauf sechs Jahre zuvor hätte abgeschlossen werden sollen, das Land aber bis dato nur einen Hubschrauber erhalten hatte. 337. Skvadron (im Auftrag der Küstenwache), NH90-NFH, Bardufoss, seit Dezember 2011 334. Skvadron (im Auftrag der Marine), NH90-ASW, Bardufoss, ursprünglich ab 2014 und ab 2016 auch Haakonsvern

Oman Luftwaffe: 20 TTH, Flughafen Al-Musana’a, seit Sommer 2010

Portugal Heer: 0, ursprünglich 10 TTH geplant, Bestellung aufgeschoben

Schweden Luftwaffe: 18, 9 HPK-14D (TTT/SAR: variable Nutzung zum Taktischen Truppentransport, SAR und MedEvac), 9 HPK-14E (TTT/SAR/ASW: variable Nutzung wie bei D-Version plus U-Jagd), Anfangsflugbetrieb bis 2014 in Malmen bei Linköping[80]1. Helikopter Skvadron (HPK-14D/E), Luleå-Kallax, HPK-14D seit 2014, HPK-14E seit 2015 3. Helikopter Skvadron (HPK-14D), Ronneby-Kallinge, seit 2014

SpanienHeer: 26 HT-29 Caimán (TTH), Anfangsflugbetrieb seit Dezember 2014 übergangsweise beim Hersteller in Albacete BHELMA III, Agoncillo, seit September 2016 Luftwaffe: 12 HT-29 Caimán (TTH) geplanter Zulauf ab 2019 Marine: 7 HT-29 Caimán (NTH) Ende 2018 bestellte Spanien 23 weitere NH90 - 16 TTH und 7 NTH - nach, letztere sind die ersten für die Marine vorgesehenen Exemplare. Damit ist die ursprüngliche Anzahl von 45 spanischen NH90 bestellt. Die Marine plant mittelfristig mit insgesamt 13 NTH und langfristig ab 2035 zusätzlich mit 15 NFH.

Die offizielle Zahl der Festbestellungen beträgt laut NHI im Juni 2009 insgesamt 529 Maschinen. Im September 2015 wurde die 249. Maschine übergeben.

Im Jahr 2016 wurden 38 Maschinen ausgeliefert. Insgesamt beträgt die Auslieferung zum Jahresende 300 Exemplare, die zusammen über 120.000 Flugstunden absolviert haben.

Unfälle

  • Bei einer Militärflugschau am Braccianosee bei Rom berührte am 1. Juni 2008 ein NH90 der italienischen Heeresflieger beim Abfangen aus einem Turn, einem Kunstflugmanöver, mit Rumpf und Heckausleger die Wasseroberfläche. Dabei zerbrach die Maschine und versank. Zwei der drei Besatzungsmitglieder wurden leicht verletzt gerettet. Der 36-jährige Pilot Filippo Fornassi konnte erst nach zwölf Minuten aus dem Wasser geborgen werden, in der Klinik wurde sein Tod festgestellt. Die Maschine (TTH MM81519/EI-202) gehörte zum 1. Heeresfliegerregiment in Viterbo und war eine der ersten fünf Serienmaschinen für Italien.
  • Nach einem Beinahe-Absturz im Juni 2014 eines NH90 der Bundeswehr aufgrund eines Triebwerksausfalls bei Termez in Usbekistan wurde der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt. Nach dem Abstellen des Triebwerks hatte das Auslösen des Feuerlöschers zum Verschmoren einer Platine geführt. Erst nach fünf Monaten wurde eine Untersuchung vor Ort eingeleitet die zu dem Ergebnis kam: „Nach hiesiger Einschätzung ist es nicht möglich auszuschließen, dass dieser Fehler … an anderen NH90 der Flotte nochmals auftritt“. Die Untersuchungsgruppe kam zu dem Schluss, dass es sich nicht um ein technisches Problem handelt, sondern um eine „flugsicherheitsgefährdende Störung“. Auf Grundlage der Zusicherung des Herstellers „Die Kombination eines Triebwerkausfalls in Verbindung mit der … Fehlfunktion … wurde seitens der Firma als extrem unwahrscheinlich eingestuft und liegt damit innerhalb der akzeptierten Ausfallwahrscheinlichkeit“ wurde der Hubschrauber wieder freigegeben. Bundeswehrpiloten des NH90 überlegten, sich als Reaktion fluguntauglich zu melden. Am 6. Februar 2015 wurde der NH90 erneut mit einem Flugverbot belegt, nachdem der Hersteller aufgrund weiterer Untersuchungen zum Zwischenfall in Termez entgegen vorheriger Einschätzung zu dem Schluss kam, dass es beim Auslösen der Feuerlöschanlage des Triebwerks gegebenenfalls zu einem Kurzschluss im Overhead-Control-Panel (OHCP) kommen kann.
  • Am 16. April 2017 fiel bei einem NH90 der Royal New Zealand Air Force ebenfalls eines der zwei Triebwerke aus, woraufhin die Maschine notlanden musste.
  • Am 25. Dezember 2017 stürzte eine NH90 der Royal Air Force of Oman auf ihrem Heimatstützpunkt Al-Musana’a ab, wobei ein Besatzungsmitglied ums Leben kam.

Technische Daten

KenngrößeDaten
TypTaktischer Mehrzweckhubschrauber
Gesamtlänge19,56 m
Rumpflänge16,23 m (16,09 m MH90)
Rotordurchmesser16,30 m
Höhe5,44 m
Leermasseetwa 6850 kg (7178 kg MH90)
max. Startmasse10.600 kg; 11.400 kg (bei externer Zuladung bzw. Zusatztanks)
HöchstgeschwindigkeitTTH: 305 km/h NFH: 291 km/h
MarschgeschwindigkeitTTH: 260 km/h NFH: 245 km/h
Dienstgipfelhöheca. 6000 m
Schwebehöhemit Bodeneffekt: 2960 m ohne Bodeneffekt: 2355 m
Steigrate11 m/s
Einsatzdauer4:35 h (ohne Zusatztanks)
ReichweiteTTH: 800 km (bei 2035 kg in internen Tanks) TTH: 1260 km (mit 2 × 500 kg Zusatztanks) NFH: 1000 km (ohne Zusatztanks)
Besatzung1–2 Piloten + 1 Bordtechniker
max. Zuladung20 oder 12 Soldaten (mit Türbewaffnung) / 12 Tragen
max. Nutzlast4200 kg (inkl. Tankinhalt, Ausrüstung und Zuladung)
max. Anhängelast4000 kg (an Frachthaken)
Triebwerke2 × Rolls-Royce Turbomeca RTM 322 01/9 mit je 1788 kW / 2431 PS oder 2 × General Electric T700-T6E (Italien) mit je 1692 kW / 2300 PS

Die technischen Daten basieren auf Angaben von EADS und Royal New Zealand Air Force.